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Los 137

Zwei Buchdeckel, obere Platten

Schätzpreis:

900 € - 1.500 €

Zuschlagspreis:

3.300 €

Beschreibung:

Tibet, 15. Jh.
46 x 14,5 x 2,5/ 33,5 x 13 x 2,5 cm
Hartes Holz, Außenseite: geschnitzt, Reste von Vergoldung, auch an den Längskanten. Innenseite: Einfärbung, zinnoberrot. Die reich bearbeitete Außenseite dieses Buchdeckels zeigt, von plastisch ausgearbeiteten Voluten umgeben, drei Prabhamandalas mit Gottheiten. Der mittlere Thronaltar zeigt den historischen Buddha Shakyamuni in seiner traditionellen Darstellungsweise, die rechte Hand symbolisch die Erde berührend, die linke liegt in Meditationshaltung im Schoß. Allegorische Tierdarstellungen bilden seine Aura und symbolisieren die sechs Tugenden eines Cakravartin die die „Sechs Paramitas“ versinnbildlichen. Es sind von oben nach unten der Reihe nach, der Garuda, zwei Schlangen, zwei Drachen oder delphinähnliche Fabeltiere (makara), zwei Widder mit je einem Zwerg auf dem Rücken, dann folgen noch Elefant und Löwe. Diese Tiere verkörpern folgende Tugenden: Garuda - Wohltätigkeit; Schlange - Moral, Sittengebote; Makara - Geduld; Widder mit Zwerg - Ausdauer, Tatkraft; Elefant - Meditation; und der Löwe - Weisheit, dieser befindet sich als Paar in den beiden Thronnischen. Der Thron wird gestützt von zwei atlantenähnlichen Wesen. Das linke Prabhamandala zeigt den Adibuddha Vairocana mit der Geste des Drehens des Rades der Lehre. Seine Throntiere sind ebenfalls zwei Löwen. Links und rechts auf zwei Säulen sitzen zwei Vögel. Den Abschluss oben bildet das abwehrmagische Kirtimukhahaupt. Auf dem Thron gegenüber sitzt die grüne Tara, mit ihrem rechten, auf einem kleinen Lotos abgestellten Bein. Ihre rechte Hand ist wünschegewährend geöffnet, die linke hält sie argumentierend vor ihrem Herzen. Sie wird ebenfalls von zwei Löwen und zwei Vögeln flankiert. Über der Tara erscheint der mythische Vogel Garuda, und ein Schlangenpaar. Die reichbeschnitzte Innenseite wird gefasst von einem Perlenfries und einem breiten Rand stilisierter Lotosblätter. Die schmale Titelseite links zeigt das magische Kirtimukhahaupt, umrankt von floralen Ornamenten - Hartes Holz, Außenseite: geschnitzt, geringe Reste von Vergoldung. Das von einem breiten Rand mit stilisierten Lotosblättern und einem Perlenfries umrandete Innenfeld ist mit drei Prabhamandalas gestaltet. Das mittlere Prabhamandala zeigt, auf einem altarähnlichen Thron sitzend, die Göttin der Weisheit Prajnaparamita. In ihren beiden erhobenen Händen hält sie links das gleichnamige Weisheitsbuch und rechts das Diamantszepter (Vajra). Ihre Tugenden werden durch sechs allegorische Tiere symbolisiert. Diese sind Garuda, Schlange, Makara, Widder mit Zwerg, Elefant und Löwe. Auf dem linken Thronaltar sitzt auf einem Lotos Vairocana symbolisch mit seinen Händen das Rad der Lehre drehend. Auf den beiden flankierenden Säulen sitzt je ein Vogel. Den Abschluss bildet die Kirtimukhafratze. Auf der rechten Seite, in einem ähnlich gestalteten Prabhamandala wie links, thront der historische Buddha Shakyamuni. Zwischen den Thronaltären sind unterschiedliche Bodhisattvas gestaltet. Ganz am rechten Rand kniet ein Adorant. Die linke Schmalkante zeigt einen stilisierten Stupa, eingefasst von Ranken.
Bedeutende deutsche Privatsammlung, in den 1970er und 80er Jahren gesammelt, großteils bei Schoettle Ostasiatica, Stuttgart erworben
Partiell etwas berieben und bestoßen, Altersspuren